Johannes Brinkmann

Stimmt: Jesus war schwul!

Buchrezension von Johannes Brinkmann (Katholik)
Sänger, Schauspieler und Autor aus Essen
www.johannesbrinkmann.de

Wenn man die Sexualität des Menschen berührt, so zuckt der ganze Mensch und nicht nur sein Genitalbereich! Genauso durchdringt seine Sexualität sein Verhalten als ganzer Mensch und nicht nur seine erogenen Zonen. Der Mensch ist einer und von seiner Sexualität ist er untrennbar.


Johannes Brinkmann

Da man über Jesus sagt, er wäre ganz Gott und ganz Mensch gewesen, muß er wohl auch eine Sexualität gehabt haben. Von den Kirchen wird uns aber ein asexueller Jesus gepredigt. Die Frage nach der Sexualität Jesu hat die Menschheit schon immer beschäftigt; manchmal lauter, manchmal leiser. Im Film Da Vinci Code wird zum Beispiel gerade wiederholt darüber spekuliert, ob Jesus wohl eine Liebschaft mit Maria Magdalena gehabt hatte. Für Klaus Dede und mich ist die Wahrscheinlichkeit erheblich größer, daß Jesus schwul war.

Und so macht sich Klaus Dede gleichsam auf, Spuren von Jesus Penis auf seinem Weg und in seinem Wirken zu entdecken. Das macht er wissenschaftlich fundiert, aber auch mit spitzer Zunge. “Weil also die christliche Religion nie zu einem in sich widerspruchsfreien Regelwerk erstarrte, sondern stets aufs Neue begründet werden mußte, oder anders gesagt: immer wieder Ketzer produzierte und damit neue Antworten erzwang, wurde die Kultur möglich, mit der wir uns heute auseinandersetzen.” Schreibt Klaus Dede auf Seite neunzig.

Für ihn war Jesus nur ein unbedeutender Wanderprediger von vielen seiner Zeit. Aber dieser unbedeutende Mann bietet, obwohl man nur wenig Gesichertes von ihm weiß, als Mensch genug Ecken und Kanten, so daß alle, die sich mit ihm - gläubig oder auch nicht gläubig - auseinandersetzen, wie ein wanderndes Volk geistig und geistlich in Bewegung gehalten werden und nicht so einfach zur Ruhe kommen. Die Auseinandersetzung mit Jesus zwingt sie zum Fortschritt. Ein widerspruchsfreies Erstarren in einem Regelwerk scheitert an seiner Person. Dieser Tatsache verdanken wir - so Klaus Dede - sogar, daß wir heute (ich auch) mit einem Computer schreiben und nicht immer noch mit Griffel und Tafel. Damit die Dynamik dieses Fortschritts nicht aufhört, braucht es immer wieder Ketzer wie Klaus Dede.

Er selber ist ein bekennender Atheist. Und so könnte ihm eigentlich egal sein, ob dieser unbedeutende Wanderprediger, der vor zweitausend Jahren gewaltsam ums Leben kam, nun schwul gewesen war oder nicht. Für Klaus Dede stehen die christlichen Kirchen im Gegensatz zu Demokratie und Menschenrechten und verfolgen in Wahrheit eine Erziehungsdiktatur auf der Basis dogmatischer Regeln. Besonders die selbstbestimmte Sexualität des Menschen wollen sie verhindern. Und so will er als Ketzer eine Auseinander vom Zaun brechen.

Er will, daß diejenigen, die sich auf Jesus als den Christus berufen, bereit sind, den Gedanken, Jesus sei homosexuell gewesen, zulassen zu können. „Ja, ich denke, daß die Zukunft unserer freiheitlich-demokratischen Grundordnung sich an der Frage entscheidet, ob der Gedanke, Jesus sei schwul gewesen, weiter tabuisiert wird oder nicht.“ schreibt Klaus Dede auf Seite einhundertfünfundzwanzig.

Johannes Brinkmann (Katholik)
Autor, Sänger und Schauspieler aus Essen
www.johannesbrinkmann.de
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